Mal was anderes: schwarzer Sesamkuchen (und vegan ist er auch noch)

Die Frage nach der „richtigen“ Ernährung scheint für viele die Frage unserer Zeit zu sein. Wie ist das bei Euch? Low carb, low fat, Vegetarismus, Veganismus, Paleo… Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und jeder hält seine Ernährungsweise für die einzig wahre. Ich finde das clean eating-Konzept am überzeugendsten. Dabei geht es darum, möglichst natürliche, unverarbeitete Nahrung zu sich zu nehmen. Aber ich bin generell eine (Fast-)Allesesserin (Ausnahmen: asiatisch und verarbeitetes Obst 😀 ), esse im Alltag gesund, treibe Sport und liebe es bei Kuchen & Co mächtig-süß. Da dürfen es eben gerne Brownies und Cheesecakes sein.

Trotzdem probiere ich natürlich gern auch mal etwas aus. Deshalb war meine Neugier geweckt, als das nette Nährstoffexperten-Team von nu³ mir die Initiative „baking a difference“ vorstellte. Dabei geht es um „gesundes“ Backen mit Zuckeralternativen. Wie gesagt: Ich finde viel Zucker im Kuchen großartig, wenn man normalerweise ausgewogen isst, und war deswegen erst mal skeptisch.

Aber dann dachte ich: Wenn schon ohne Zucker, dann kann es ja direkt ein ganz und gar ungewöhnliches Rezept werden. Denn Schokokuchen mit künstlichem Zuckerersatz zu backen, kam für mich nicht infrage. Also habe ich ein wenig recherchiert und bin auf diesen schwarzen Sesamkuchen mit Agavendicksaft  gestoßen, der mich schon beim Lesen überzeugt hat. Er klang einfach vielversprechend, sah knallermäßig aus – und für Nussiges bin ich eh immer zu haben 🙂 .

Übrigens: Agavendicksaft wird aus dem Saft der Agave gewonnen, einer mittelamerikanischen Pflanze. Er hat weniger Kalorien, aber eine höhere Süßkraft als normaler Zucker. Das Grundrezept für den Kuchen habe ich auf Sabines blog.punktkommatext gefunden.


5.0 from 3 reviews
Mal was anderes: schwarzer Sesamkuchen
von: 
 
... ein ungewöhnlicher, saftiger, veganer Kuchen mit schwarzem Sesam
Zutaten
  • 150 g schwarzer Sesam*
  • 250 ml Reismilch
  • 50 g Weizenvollkornmehl
  • 125 g gemahlene Mandeln
  • ½ Päckchen Backpulver
  • 50 g Agavendicksaft*
  • 60 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl (ich: Sonnenblumenöl)
  • außerdem 25 g Agavendicksaft und 50 g Tahin* (Sesammus/Sesampaste) für das Topping
Zubereitung
  1. Den Sesam in der Reismilch ca. eine Stunde quellen lassen. Am besten macht Ihr das in einem hohen Rührbecher, weil Ihr die Masse nachher noch pürieren müsst.
  2. In einer großen Rührschüssel die trockenen Zutaten - also Mehl, gemahlene Mandeln und das Backpulver - miteinander vermischen.
  3. Den Backofen auf 160° Ober- und Unterhitze vorheizen und die Springform am Boden mit Backpapier auslegen.
  4. Den Sesam-Reismilch-Mix mit dem Pürierstab gut pürieren. Das dauert ein paar Minuten.
  5. Danach ca. zwei Drittel der Masse mit dem trockenen Mehl-Mix und außerdem 50 g Agavendicksaft und 60 ml Öl gründlich vermischen (ich habe es ohne Mixer nur mit dem Schneebesen gemacht). Das übrige Drittel Sesam-Reismilch braucht Ihr gleich für das Topping.
  6. Den Teig in die Backform füllen und den Kuchen im Backofen ca. 40 Minuten backen. Am besten macht Ihr eine Stäbchenprobe.
  7. Währenddessen für das Topping das übrige Drittel der pürierten Sesam-Masse mit 25 g Agavendicksaft und 50 g Tahin verrühren.
  8. Den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen. Dann aus der Form lösen und mit der Sesamcreme bestreichen.
Schokohimmlische Randnotizen
Im Originalrezept wurde Buchweizenmehl verwendet.

Ihr könnt die Zutaten verdoppeln und in einer 26 cm-Springform backen.

* Die Zutaten wurden mir von nu³ im Rahmen der Aktion "baking a difference" zur Verfügung gestellt.
Form: 20 cm-Springform

Der Kuchen ist unfassbar saftig und schmeckt sehr nach Sesam (der schwarze schmeckt ähnlich wie der üblichere gelbe) und natürlich nussig. Er ist ein bisschen bitter/herb, das muss man mögen. Wenn Ihr also die Schwiegermutter einladet und sie nicht verschrecken wollt, solltet Ihr vielleicht doch eher einen klassischen Kuchen auftischen, der etwas süßer ist 😀 . Ich fand die herbe Note richtig toll, aber ich mag auch dunkle Schokolade und Kaffee pur total gern. Der Mann an meiner Seite hat sich noch etwas Agavendicksaft über den Guss geträufelt und fand den Kuchen dann „köstlich“.

Und dann noch diese außergewöhnliche Optik! Pechschwarz und feucht. Das Topping ist übrigens recht weich/flüssig und zieht nicht wirklich an. Ich habe es während des Backens zubereitet, dann einfach einen Tag lang abgedeckt im kühlen Keller aufbewahrt und vor dem Servieren auf dem Kuchen verteilt. Aufgrund der Sesam- und Mandelmenge ist der Kuchen natürlich recht mächtig. Aber Fett aus Nüssen und Samen ist ja seeeeehr gesund! 😆

Fazit: Das Experiment mit der Zuckeralternative Agavendicksaft und anderen ungewöhnlichen Zutaten ist gelungen. Und vegan ist das schwarze Prachtstück auch noch – habe ich vorher jemals Kuchen ohne Eier gebacken?? Ich würde den Sesamkuchen definitiv noch mal machen – und dafür auch mal einen Schokokuchen stehen lassen 😉 . Klare Back-Empfehlung!

Hier geht’s zur „baking a difference“-Initiative:

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29 Kommentare zu „Mal was anderes: schwarzer Sesamkuchen (und vegan ist er auch noch)

  1. Ich liebe Tahin und Sesam, also musste ich diesen Kuchen unbedingt probieren. Er ist wirklich fantastisch! Cremig, lecker, herb, sesamig, und optisch sehr …ausgefallen! 🙂 Den wird es sicher in Zukunft öfter geben; danke für das tolle Rezept! ♥

    • Ich freue mich soooo sehr, dass du dieses „alte“ Rezept gefunden hast und mir so liebe Zeilen schreibst! Danke dafür :-). Super, dass es dir so geschmeckt hat.

    • Hey, ich würd es zunächst mit genau der gleichen Backzeit versuchen! Das haut oft schon hin, da der Kuchen ja gleich „hoch“ ist. Also Uhr auf 40 stellen und dann mal schauen! Viel Erfolg! 🙂

  2. Hi!
    Erstmal: ich liebe Deinen Blog.

    Und habe heute, aus Ablenkung von meiner Masterarbeit den Sesamkuchen gemacht. Ist wirklich was anderes, aber lecker! Ich glaube, man könnte das Topping irgendwie gut ersetzen, vielleicht mit irgendwas fruchtigem. Hast du da schon mal was probiert?

    Liebe Grüße,
    Franzi

    • Oh liebe Franzi, danke!
      Ablenkung zur Masterarbeit – backen – klingt nach einem guten Plan! Freut mich, dass es dir geschmeckt hat!
      Da ich nicht so die „Fruchtige“ bin 😀 , habe ich noch kein fruchtiges Topping probiert. Vielleicht aber etwas helles, säuerliches – wie mit Sauerrahm oder ähnlichem?
      Viel Erfolg weiterhin beim Schreiben (und beim Backen)!
      Liebste Grüße, Ju

  3. Norrr darf ich mich bitte einmal in deine Kuchen legen? Sonja hat mich mit dem schwarzen Sesam ja schon angesteckt, bisher habe ich ihn nur für herzhafte Sachen verwendet, wird Zeit, dass er auch mal verbacken wird! 😉

    • Du darfst!! 🙂 Immer rein mit dir!
      Der Kuchen würde dir bestimmt gut schmecken. Also: Beim nächsten Mal wird schwarzer Sesam verbacken… 😉

  4. HalliHallo,
    ich hab den Kuchen heute auch gebacken. Das Rezept habe ich verändert und glutenfrei ungewandelt. Hammer! Total klasse! Wir hatten heute gleich 3x Besuch und alle wurden verköstigt und fanden ihn super!
    Ich werde das Rezept auch verbloggen und auf Dich hinweisen.
    Lieben Gruß
    Steffi

    • Hallo Steffi, danke für dein Feedback! Toll, das freut mich total. Bin schon gespannt auf deinen Blog-Post 🙂 .
      Liebe Grüße!

  5. Also, zu diesem Kuchenergebnis kann ich nur „Chapeau“ meinen Hut ziehen. Sieht klasse aus und der schwarze Sesam ist auch immer eine Geheimwaffe. Zu deiner Frage zwecks „Ernährungs-Philosophie“ fühle ich mich in der schlichten Küche (mit einem gewissen Esprit) sehr wohl und habe gelernt auf meinen Körper zu hören. Alles ist erlaubt wenn man, das Mas der Dinge, immer im Auge behält! Grüßle aus dem Schwabenländle!

    • Vielen lieben Dank! 🙂
      Und: Du sprichst mir aus dem Herzen – ich glaube, der Körper ist schon klug genug und sollte sich das holen können, was er braucht.
      Liebe Grüße!

  6. Hach, der sieht ja großartig aus. Den MUSS ich ganz unbedingt nachbacken.
    Von Alnatura gibt es übrigens auch Agavenstreusüße – ist auch ganz praktisch zum Backen. 🙂

    Liebe Grüße
    das Marsmädchen

    • Danke für den Tipp, liebes Marsmädchen! 🙂 Und dir wünsche ich viel Freude beim Backen dieses schwarzen Prachtexemplars!
      Liebe Grüße, Ju

  7. Das Rezept klingt wirklich interessant, aber die Zutaten sind doch ein bisschen aufwändiger zu beschaffen 😉 Muss ich mal schauen ob der Bioladen in der Nähe Reismilch hat (was es alles gibt 😉 )
    Liebe Grüße

    • Hey, also Reismilch und Sesammus gibt es auch beim DM 🙂 . Nur bei schwarzem Sesam bin ich mir nicht so sicher – den gibt es vielleicht eher im Reformhaus.
      Ich würde tippen, dass man bestimmt auch normale Milch verwenden kann. Reismilch habe ich jetzt nicht „herausgeschmeckt“, würde ich sagen – die ist halt nur für Veganer wichtig.
      Liebe Grüße!

  8. Liebe Ju,
    also ich finde der Kuchen klingt absolut super und so gar nicht nach einer „gesunden Alternative“. Für mich kann es ja nie saftig und dunkel genug sein, deswegen wird das Rezept gleich mal für die nächste Kuchenschlacht abgespeichert 😉
    Ganz liebe Grüße in den Schokohimmel, Mia
    PS: Mini-Gugl-Queen finde ich ja zuckersüß :*

    • Danke, liebe Mini-Gugel-Queen!
      „Gesund“ ist ja eh Definitionssache (gesund ist, was schmeckt, oder?). Das Wichtigste ist: Der Kuchen schmeckt toll. Und er hat viele gute Inhaltsstoffe. Aber schlank wird man davon sicher nicht 😀 .
      Viele Grüße!

  9. Oha.. das ist mal etwas ganz anderes.. finde ich toll, dass du einen ganz anderen Weg eingeschlagen hast. Künstliche Zuckerersatzstoffe halte ich auch für fragwürdig. Muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

    LG,
    Michael

    • Hallo Michael, freut mich, dass dir der Kuchen gefällt. Mich hat er komplett überzeugt 🙂 .

      Künstlicher Zuckerersatz ist nichts für mich. Zucker in Form von Honig oder Sirup – gerne! Aber nicht irgendwelche Süßstoffe. Und Stevia… das habe ich noch nie probiert, aber wegen der hohen Süßkraft fehlt doch dann wahrscheinlich mengenmäßig einiges bzw. für die Konsistenz? Wie gesagt, da habe ich keine Erfahrung.

      Liebe Grüße!

  10. Wow…der sieht ja ultralecker aus, so schokoladig und saftig, da möchte man gleich ins Pad beißen!
    Tolle Kombi!
    Schöne Woche Dir, liebe Ju!
    Herzlichst, Andrea

    • Liebe Andrea, da muss wohl eine optische Täuschung vorliegen 🙂 . Das ist schwarzer Sesam und ausnahmsweise mal keine Schokolade…
      Liebe Grüße, Ju

  11. Das ist ja mal ein interessanter Kuchen, Ju! Ich hab auch schon seit einiger Zeit schwarzen Sesam zum Backen liegen. Aber irgendwie habe ich noch nicht das richtige Rezept entdeckt.
    Vegan backen war bei mir bisher noch nie Thema. Dafür liebe ich Butter und Eier zu sehr. Aber probieren würde ich gern einmal. Vielleicht würde ich bekehrt

    • Liebe Maren, das geht mir doch ganz genauso. Butter und Eier und gehören nun normalerweise in Kuchen 😉 – für mich auf jeden Fall.
      Ich hatte dieses Rezept durch Zufall entdeckt und fand den optischen Effekt durch schwarzen Sesam einfach grandios (mal abgesehen davon, dass ich Nüsse und Samen im Kuchen toll finde). Dass der Kuchen zufällig auch noch vegan ist, habe ich in Kauf genommen 😀 (wenn schon, denn schon…). Und er war wirklich superlecker. Gerade wenn du auch auf Herbes stehst (Lakritz?? 😀 ), ist das sicher ein Kuchen, für den du deinen schwarzen Sesam verwenden kannst! Probier’s mal aus!
      Ganz liebe Grüße, Ju

  12. Hey Ju,

    gerade will ich anfangen den Beitrag für meine heute gebackenen Financiers mit Kumquats und schwarzem Sesam zu schreiben und sehe diesen oberleckeren Kuchen mit ebenfalls dieser tollen Zutat im Reader. Das passt ja wie die Faust auf´s Auge und dein Kuchen sieht wahnsinnig lecker und saftig aus! Als schwarzer-Sesam-Fan werde ich ihn sicherlich nachbacken.

    Liebe Grüße von Sesamkuchen zu Sesamkuchen
    Sonja

    • Hehe, Zufälle gibt’s 🙂 . Da komme ich doch gleich mal gucken, sobald deine Leckereien online sind.
      Es war das erste Mal, dass ich schwarzen Sesam verbacken habe. Und ich war echt begeistert. Von der Saftigkeit ganz zu schweigen – du wirst den Kuchen lieben, da bin ich sicher!
      Liebe Grüße zurück!

  13. Liebe Ju,
    der Kuchen klingt ja super. Ich probiere ja derzeit auch immer mal wieder aus auch ohne herkömmliches Mehl oder Zucker zu backen und bin wirklich erstaunt, was es da alles gibt. Dein schwarzer Sesamkuchen sieht super aus und ich mag ja schwarzen Sesam auch total gerne, ganz besonders im Eis. 🙂
    Super lecker. 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

    • Liebe Sarah, ich würde mich sehr freuen, wenn du diesen Kuchen mal ausprobierst.
      Ich fand ihn wirklich oberlecker, obwohl ich ja sonst „ganz normal“ mit viel Zucker, Eiern, Butter, Weizenmehl usw. backe und mit veganen Sachen nicht soviel am Hut habe.
      Ein paar Körnchen schwarzen Sesam habe ich jetzt noch übrig – und mit deinem Eisvorschlag bringst du mich gerade echt auf Ideen! 🙂
      Liebe Grüße ins Knusperstübchen!

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