Improvisation ist alles: Crema Catalana (Dessert nach Gefühl)
Dessert geht immer, oder? Also habe ich heute einen spanischen Nachtisch mitgebracht: Crema catalana. Die köstliche Creme bildete den Abschluss eines spanisch angehauchten Kochabends mit lieben Freunden: Nach Tapas und Steak mit runzeligen Salzkruste-Kartoffeln herrschte noch Süß“hunger“ 😀 , der dringend gestillt werden musste.
Normalerweise halte ich mich beim Backen ungefähr ans Rezept. Bei Kuchen soll schließlich die Konsistenz stimmen. Deswegen füge ich gern etwas hinzu, ersetze Zutaten oder tausche aus, benutze aber grundsätzlich eine Küchenwaage. Schließlich macht es einen Unterschied, ob ich 200 oder 300 g Mehl nehme… ihr wisst sicher, was ich meine 😛 .
Anders hier: Wir hatten keine Waage und keinen Messbecher. Na und? Die halben Liter Milch haben wir mit Tassen abgeschätzt, die Grammangaben pi mal Daumen per Esslöffel dazugerührt…
- 5 Eigelb
- 400 + 100 ml Milch
- 125 g Zucker (wir: deutlich weniger, vielleicht 80 g)
- 35 g Speisestärke
- Zitronenschale
- 1 Stange Zimt
- nach Geschmack: Tonkabohnenabrieb
- Zucker zum Bestreuen
- Den Zucker und 400 ml Milch mit dem Schneebesen in einem Topf vermischen. Die Zitronenschale und die Zimtstange ( + optional Tonkabohnenabrieb) dazugeben und unter Rühren aufkochen lassen.
- Topf vom Herd ziehen, Zimtstange und Zitronenschale entfernen. Die haben jetzt schön Aroma abgegeben.
- Inzwischen die 5 Eigelb schaumig rühren, die restliche Milch (100 ml) und die Stärke hinzufügen.
- Den Eigelb-Mix der kochenden/heißen Milch beimengen und dabei sofort und ständig mit dem Schneebesen rühren, sonst gibt es Rührei 😉 .
- Alles noch einmal unter ständigem Rühren eine Minute lang auf dem Herd aufkochen. Die Stärke bindet und es entsteht dickliche, puddingartige Creme.
- Die Masse in vier kleine Keramik-/Auflaufförmchen füllen und abkühlen lassen.
- Vor dem Servieren mit Zucker nach Geschmack bestreuen und (am besten mit dem Bunsenbrenner) karamellisieren. Wir haben die Creme kurz in den Backofen gestellt.
- Wir hatten keine Küchenwaage und haben alles pi mal Daumen abgemessen und abgewogen. Hat geklappt, jedenfalls hat es am Ende geschmeckt!
- Im Originalrezept sind 125 g Zucker angegeben. Hier haben wir von Vorneherein reduziert.
- Unser Bunsenbrenner war kaputt und das Karamellisieren im Backofen hat nicht soooo super funktioniert, wie man auf dem Bild erkennt.
…unser Urteil: Das hat hervorragend geklappt! 🙂 Nur die Karamellschicht ist durch den fehlenden Bunsenbrenner nicht wirklich etwas geworden.
Sei’s drum: Die Konsistenz eines cremigen Puddings und die feinen Aromen von Zimt, Zitrone und Tonkabohne auf der Zunge – wir waren rundum glücklich mit dem Dessert.
Lasst es euch schmecken! Übrigens: Die Rezeptgrundlage ist bei Chefkoch zu finden.
PS: Noch mehr Spanien-, aber vor allem Kuchenhunger? Macht unbedingt den mallorquinischen Mandelkuchen!
PPS: Pudding-Lust und noch Zutaten aus der Weihnachtszeit im Haus? Probiert den Marzipan-Pudding…
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