Ich back‘ Euch… eine saftige, sehr apfelige Apfel-Szarlotka („Soll das so sein?“)

Wenn ein paar liebe Menschen in den Schokohimmel kommen und das Kuchenbuffet etwas größer ausfallen darf, backe ich durchaus entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten auch mal einen Obstkuchen. Das ist okay, so lange für mich zusätzlich etwas Schokoladiges, Nussiges oder Cheesiges auf dem Tisch steht 😛 .

So kommt es, dass ich Euch heute einen Apfelkuchen vorstellen kann; eine Seltenheit im Schokohimmel. Das Rezept habe ich bei lecker gefunden. Ich habe es auf eine 26 cm-Springform hochgerechnet (daher die krummen Gramm-Angaben beim Mehl) und ein paar kleine Änderungen (Zimt, Vanille) vorgenommen. Ergebnis: ein seeeehr saftiger Herbstkuchen – so apfelig, dass ich mich gefragt habe, ob das wirklich so sein soll. Schließlich habe ich als Schokoholicerin nicht überragend viel Erfahrung im Obstkuchen-Backen. Aber eins vorweg: Es hat allen geschmeckt 😉 . Szarlotka ist übrigens polnisch und heißt schlicht „Apfelkuchen“. Demnach ist meine Überschrift doppelt-gemoppelt. Aber man soll sie ja auch auf Anhieb verstehen, wenn man des Polnischen nicht mächtig ist (wie ich 😀 ).

Zutaten für eine 26 cm-Springform

etwas Öl zum Einfetten // ca. 1,5 kg Äpfel (z. B. Granny Smith; ich: Boskoop) // ein paar Spritzer Zitronensaft // 5 Eier (Gr. M) // 250 g Zucker // gemahlene Vanille und Zimt nach Geschmack // 156 g Mehl // Puderzucker zum Bestäuben // evtl. Alufolie // nach Geschmack dazu: geschlagene Sahne

Zubereitung

Der Kuchen ist ganz schnell gemacht. Am längsten dauern das Schälen und Schnibbeln der Äpfel. Aber vielleicht habt Ihr hierfür ja einen lieben Helfer? 🙂 Jedenfalls könnt Ihr zu Beginn schon mal den Backofen vorheizen (175 ° Ober- und Unterhitze oder Umluft 150 °). Eine Springform mit etwas Öl auspinseln. Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und klein schneiden. Ich habe sie dann direkt noch mit ein bisschen Zitronensaft beträufelt. Die klein geschnittenen Obststücke locker in der Form verteilen.

Für den Teig Eier, Zucker, Vanille­ und Zimt mit den Schneebesen des Handmixers weißcremig schlagen. Das dauert ein paar Minuten. Das Mehl unter­heben. Fertig ist der Teig! Zusätzliches Fett wie Butter oder Öl kommt nicht in den Kuchen. Jetzt müsst Ihr den Teig nur noch in die Form über die Äpfel gießen und ein bisschen „ruckeln“, um ihn schön zu verteilen. In der Theorie soll der Teig nämlich wohl in die Hohlräume zwischen den Äpfeln nach unten sinken. Achtung: Ja, es sind sehr viele Äpfel und ja, die Form ist jetzt sehr voll. Aber keine Angst, es läuft nicht über.

Im heißen Ofen darf die Szarlotka nun 50 – 60 Minuten backen (bei mir: eher länger). Eventuell müsst Ihr sie irgendwann mit Alu­folie abdecken, falls die Oberfläche zu dunkel wird. Bei mir war das nicht nötig.

Fertig? Dann den Kuchen aus dem Ofen nehmen, erst in der Form abkühlen lassen und ihn danach daraus lösen. Wenn er komplett ausgekühlt ist, kriegt er noch eine hübsche Puderzucker-Bestäubung und ist verzehrfertig.

Obstkuchen-Liebhaber freuen sich jetzt über einen ziemlich saftigen Apfel-Genuss. Allerdings ist der Kuchen so apfelig, dass ich ihn kaum aus der Form und auf meinen Kuchenständer transportiert bekommen habe, weil er quasi keinen richtigen „Boden“ hat. Da habe ich mich dann gefragt, ob das wirklich die Idee hinter der Szarlotka war oder ob ich irgendetwas verpeilt habe 😛 . Ein paar Apfelstückchen weniger hätten ihn vielleicht stabiler gemacht…?

Jedenfalls war unten eher „Kompott“ und oben eine Art Teigkruste. Meine Theorie als Obstkuchen-Laie: Eigentlich hätte der Teig durch die Apfelstückchen hindurch nach unten „suppen“ und sie so umschließen sollen. Bei mir blieb der Teig aber eher oben drauf, weil die Äpfel vielleicht zu dicht lagen und nichts durchgelassen haben…? Egal – meine Gäste mochten den Kuchen und haben mir glaubhaft versichert, er würde gut schmecken. Ich habe übrigens noch geschlagene Sahne dazu gereicht. Damit lassen sich dann auch optische Mängel kaschieren 😀 .

Jedenfalls habe ich mit diesem Kuchen meinen Beitrag dazu geleistet, dass die gute Apfel-Ernte in NRW ihre Abnehmer findet 😀 .

Übrigens: Die liebe Tastesheriff-Clara sucht passend zur Jahreszeit Apfelkuchen. Ich reihe mich mit meiner Szarlotka gern ein.

#ichbacksmir

ichbacksmir225

36 Kommentare zu „Ich back‘ Euch… eine saftige, sehr apfelige Apfel-Szarlotka („Soll das so sein?“)

  1. Deine Szarlotka sieht lecker aus.
    Ich hab mal die aus der Lecker Bakery nachgebacken und die fand ich nicht so besonders, bisschen langweilig eigentlich. In Polen habe ich sehr leckere Szarlotkas gegessen. Ich hab jetzt von meine polnischen Freundin ein Rezept bekommen, das werd ich nochmal probieren. Ansonsten lass ich es beim gedeckten deutschen Apfelkuchen – der ist auch lecker 🙂

  2. Ob mit Boden oder ohne, der sieht oberlecker aus. Ich bin gerade total auf dem Apfeltrip und kein Äpfelchen ist vor mir sicher. Genauso kein leckeres Rezept mit Apfel. Womit wir mal wieder bei der viel zu langen To-Bake-Liste wären 😉 Vielen Dank für das tolle Rezept, jetzt habe ich Hunger. Lg Carina

    • Liebe Carina, jaaaa, diese verdammten to-bake-Listen! 😀 Kenn‘ ich wohl nur zu gut…
      …und ich freue mich, dass dir das Rezept gefällt! Und bei großem Apfel-Hunger ist dieser Kuchen wohl genau richtig 🙂 .

  3. Äpfel, perfekt auch für diese Herbstzeit jetzt, ein super leckeres Rezept! Ich bin gespannt, wenn ich dass das erstemal ausprobieren werde! Danke für die Inspiration! Du hast einen wundervollen Blog mit vielen tollen Ideen und Rezepten!

    Liebe Grüße
    Antonella
    Antonella’s Backblog

    • Ja, Äpfel haben jetzt Hochsaison und sind gerade sooooo lecker. „An apple a day…“ 😀
      Und vielen Dank für deine lieben Worte! Ich freu‘ mich total, dass es dir hier im Schokohimmel gefällt. Viel Spaß beim Stöbern und Ausprobieren!
      Liebe Grüße, Ju

  4. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie ich „Szarlotka“ aussprechen soll, ohne dabei den Moinotor des Laptops zu besabbern, aber das hält mich nicht davon ab, das Prachtstück lecker zu finden. Ich mag zuckrige Kuchenkrusten!

  5. Hallo, ich probiere gerade sämtliche Apfelkuchenrezepte aus. Unser Apfelbaum ist sehr voll dieses Jahr. Da ist ein Kuchen genau die richtige Verwertung. 🙂 Vielen Dank für dein Rezept. LG Sara

    • Liebe Sara, in den Kuchen kommen ja echt viele Äpfel – da kannst du ja schon mal ein paar reinstecken.

      Und ein paar frische Äpfel kannst du mir ja noch rüberschicken 😀 . Die sind ja derzeit wirklich wahnsinnig lecker!

    • Liebe Sia, vielen Dank! Es ist wirklich schade, dass man „virtuell“ nicht mal naschen kann bei all den Köstlichkeiten, die man online so sieht – dann wären deine Brownies, die du kürzlich gepostet hast, nämlich gaaaaaanz schnell verschwunden gewesen, das garantiere ich dir! 🙂

  6. Uns ist vollkommen egal ob das so sein soll oder nicht! Was uns nicht egal ist: wo ist unser Anteil von der Leckerei?????? 😉

    Und mal ehrlich: normale Kuchen kann doch jeder, oder?

    LG und noch einen schönen Sonntag
    AnDi

    • Hehe, ich würde Euch ja etwas auf den Schlemmerbalkon rüberschicken – aber ob diese Szarlotka durch den „instabilen Apfelkompott-Boden“ transportierbar wäre? 😀 Ich bezweifle es – da müsst Ihr schön vorbeikommen und Euch Euer wohlverdientes Stück abholen (und bringt Ihr ein paar frische Kräuer oder Gemüse mit? *lieb.guck*) .

  7. Ganz toll <3 ich Teile ja absolut seine schokoliebe und trotzdem bin ich auch großer Apfelkuchen fan. Von daher: danke für das tolle Rezept für mich kann Kuchen gar nicht saftig und matschig genug sein. Alles besser als so ein staubtrockener Kuchen den man nur mit literweise cappuccino runter bekommt. Dein Rezept wird direkt gespeichert 😉
    Lieber grüße
    Anna von anna's Teller

  8. Ich finde Äpfel und Schokolade eine wunderbare Kombination. Meine Großmutter hat uns immer, damit wir auch Obst essen, ein Stückchen Apfel, ein Stückchen Schokolade (die mit der lila Kuh), usw. in den Mund geschoben. Wir fanden es wunderbar 😉
    Liebe Grüsse,
    Claudine

    • Ha, das ist ja mal eine witzige Geschichte! Das hört sich nach einer sehr lebensklugen Oma an 🙂 , liebe Claudine.
      Aber ich esse ja gerne Obst pur, supergern sogar – nur in meinen Kuchen eben lieber nicht 😀 . Die Apfelstückchen deiner Oma hätte ich also auch ohne Schoko-Bestechung gegessen 🙂 . Von solchen Methoden hört man ja öfter: z.B. Gemüse pürieren und es so den Kindern ins Essen mixen. Was es alles gibt!

  9. Teig unten, Äpfel oben. Teig oben, Äpfel unten. Ist doch egal! Hauptsache lecker! Und dass er das ist, glaube ich sofort. Außerdem sieht er super appetitlich aus mit seiner Kruste obendrauf.
    Äpfel mit Schokolade? Irgendwie ist das keine so übliche Kombination, oder?
    Liebste Grüße Maren

    • Liebe Maren,
      ich glaube auch fast, dass Schokolade und Birnen häufiger in Kuchenform kombiniert werden als Schokolade und Äpfel. Mir soll’s egal sein: Ich bleib‘ dabei, dass ich am liebsten Kuchen ohne Fruchtanteil esse – und das leckere Obst einfach pur vorher oder hinterher 😀 . Jeder hat so seine kleine Macken, oder? 😛

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